Scroll down to read the English version of this post.
Erst am Sonntag habe ich von meiner neuen Liebe Budapest berichtet. Nun muss ich beichten: es gibt noch eine andere. Nein, gleich mehrere. Ich lebe und liebe polygam.
Am Montag haben eine meiner neuesten Flammen, Debrecen und ich, Jubiläum gefeiert. Seit vier Wochen kennen wir uns nun schon. Einmonatiges, wow! Es war für mich eher Liebe auf den zweiten Blick, aber – was soll ich sagen – schließlich hat es mich doch erwischt.
29 Aufgaben hat mir meine beste Freundin Janni für meine Zeit hier gestellt. Die ersten davon habe ich bereits erfüllt.
Nachdem ich mich während dem ersten Dutzend Tage etwas schwer getan habe mit dem Einleben – mein Herzchen sehnte sich nach meiner ersten großen Liebe, dem Ruhrgebiet, seinen Bewohnern und meinem Alltag dort – lief zwischen Debrecen und mir dann doch schneller was als erwartet.
Wir waren im Stadtpark joggen, haben Bars und Clubs ausprobiert, sind unzähligen Menschen begegnet und haben mit einigen von ihnen bereits jetzt tolle Freundschaften geschlossen. Wir haben gemeinsam vor dem wunderschönen Gebäude der Universität in der Sonne gesessen, (meistens) interessante Uniseminare besucht und einen verregneten Sonntag mit einem Buch im Bett verbracht. Wir haben das Umland erkundet, ungarischen Wein und andere Köstlichkeiten probiert, wir haben… ich könnte ewig so weiter machen. Es ist um mich geschehen – ich bin angekommen!
Das Elixier unserer Liebe: Optimismus, Tatendrang und liebe Menschen.
Noch vor vier Wochen erschien mir alles fremd: die ungarische Sprache, die Uni, die Stadt, … ich hatte weder einen halbwegs geregelten Alltag noch kannte ich auf diesem Fleckchen Erde sonderlich viele Menschen. Neu an einem Ort zu sein ist für mich immer aufs Neue ein unbeschreiblich verrücktes Gefühl. Einerseits sind da der große Tatendrang, endlos viele neue, spannende Erfahrungen zu sammeln und das Gottvertrauen, dass am Ende immer alles gut wird und ich nie allein sein werde. Andererseits plagten mich anfangs nicht selten Zweifel und die Angst, dass die neue Wahlheimat auch nach Ablauf der Zeit hier nur ein Ort ist, an dem ich Zeit abgesessen habe. Doch: Glück gehabt. Debrecen und ihre Kinder haben mir die Angst genommen – ich fühle mich zuhause.
Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen. (Meister Eckhart)
Ich hoffe, das Ruhrgebiet, kann damit umgehen. Ich komm ja wieder, Baby. In 71 Tagen können wir einander in die Arme schließen. Bis dahin, lass uns das Leben getrennt voneinander genießen. Man muss nicht nur eine lieben. Denn erst durch die Liebe zum Neuen, erhält das Alte seinen Wert.
Debrecen: Love at Second Sight
I just talked about my new lover Budapest. I have to admit something: she’s not the only one. I am living and loving polygamous.
One of my latest sweethearts, Debrecen, and had our four-week anniversary past Monday. That’s a month – wow! To be perfectly honest about this: it was rather love at second sight from my side – but what can I say? She got me.
Roncs: the coolest bar in town.
After I struggled to settle and feel at home for the first dozen days – my heart ached for my first great love, the Ruhr Region, its inhabitants and my daily routines – it eventually all went well. I was actually surprised about the fast paste Debrecen’s and my relationship took up.
We went jogging in the park, checked out bars and clubs, encountered countless people and already built great friendships with some of them. We enjoyed the sun while sitting in front of the beautiful university main building, partook in (mostly) interesting seminars, and spent a rainy sunday in bed reading a book. We discovered surrounding areas, tasted Hungarian wine and other delicacies, … I could go on forever. I am in love – I have arrived!
The elixir of our love: optimism, thirst for action, and lovely people
Only four weeks ago, everything felt strange to me: the Hungarian language, university, the city, … neither did I have a partly steady daily life nor did I know many people in this place yet. Newly arriving somewhere is a strange, indescribable feeling to me – again and again. On the one hand, there is that great thirst for action and the trust in God, the believe, that eventually everything is always going to be alright. On the other hand, I did frequently doubt those believes. I was afraid of never really settling and sitting out my time in Debrecen. However, I got lucky! Debrecen and its people eased my fears. Even more importantly, Debrecen has become my home.
And suddenly you know: It is time to start something new and to trust in a beginning’s magic. (Meister Eckhart)
I hope, the Ruhr region can handle this situation. C’mon baby, I’ll be back. Let’s embrace each other in 71 days. Until then, let’s enjoy life on our own. You can love more than one. The old does only retain its value by the love for the new.